Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, daß eine aktive Beschäftigung mit Musik bei Kindern ...

* ... die analytischen und kombinatorischen Fähigkeiten verbessert.
* ... das Konzentrations- und Reaktionsvermögen schult.
* ... zu mehr Leistungsbereitschaft (auch in anderen Bereichen) führt.
* ... zu größerer Geschicklichkeit und besserer Feinmotorik beiträgt.
* ... die Kreativität steigert.
* ... einen positiven Einfluß auf das Gefühlsleben und Sozialverhalten ausübt.

(Quelle: Hans G. Bastian. Kinder optimal födern - mit Musik. Intelligenz, Sozialverhalten und gute Schulleistungen durch Musikerziehung. Atlantis/Schott 2001.)

 

"Mit höherem Musikalitätswert steigt auch der Intelligenzquotient. (....) Ein Instrument zu spielen ist eine der komplexesten Fähigkeiten des Intellekts (Begreifen), der Grob-und Feinmotorik (Greifen), der Emotion (Ergreifen) und der Sinne beansprucht. Die präzise Koordination der Hände und Finger auf Saiten oder Tasten verlangt eine ausgeprägte Feinmotorik und räumliches Vorstellungsvermögen."

(Quelle: Hans-Peter Becker. In Jedem steckt ein Musiker)

 

Musizieren mit Kindern


Das ideale Alter, um mit regulärem Instrumentalunterricht anzufangen, liegt erfahrungsgemäß bei sechs bis sieben Jahren. In diesem Alter äußern sie auch meist nachdrücklich den Wunsch, ein bestimmtes Instrument zu erlernen – sei es, daß sie sich zu der Klangwelt dieses Instruments hingezogen fühlen oder daß sie einen Freund, einen Musiker erlebt haben, der auch dieses Instrument spielt.

Die Musikauswahl im Instrumentalunterricht mit Kindern orientiert sich an deren musikalischen Erfahrungshorizont: eingängige, leicht faßbare Melodien, Kinderlieder, Schlager und Hits, leichte klassische Stücke. Das Unterrichtsmaterial ist mittlerweile sehr ansprechend und kindgerecht aufbereitet.

Einen großen Raum nimmt das freie Spiel mit Klängen ein: Die Kinder werden angeleitet zu improvisieren, Bilder und Geschichten sich auszudenken und mit Hilfe der Musik darzustellen. Sie lernen, eigene Melodien und Begleitfloskeln zu erfinden.

Die Erfahrung hat gezeigt, daß Kinder eine Unterrichtsdauer von 45 Minuten ohne größere Mühe verkraften können, da die intellektuellen und motorischen Herausforderungen sich beständig mit spielerischen und die Phantasie anregenden Elementen abwechseln. Vor allem bei wöchentlichem Unterricht brauchen Kinder anfangs eine gewisse Zeit, um mit dem Lehrer vertraut zu werden. Und auch für den musikalischen Fortschritt ist es sinnvoll, wenn man in Ruhe Arbeitstechniken trainiert, mit deren Hilfe das Kind während der Woche allein weiterarbeiten und experimentieren kann.

Ideale Voraussetzung für den instrumentalen Anfangsunterricht mit Kindern ist die musikalische Früherziehung. In spielerischer Form lernen Kinder hier in einer Gruppe Gleichaltriger, mit Musik umzugehen. Sie entwickeln ein Gefühl für Rhythmus, lernen ihre Stimme und die verschiedenen Musikinstrumente kennen. Vor allem erleben sie, daß Musik eine Form von Kommunikation ist, daß sie ein Gemeinschaftsgefühl vermittelt und es ermöglicht, ohne Worte seine eigenen Gefühle auszudrücken.

Diese Aspekte der musikalischen Früherziehung setzen sich im Instrumentalunterricht fort. Hinzu kommen nun allerdings die intensive Auseinandersetzung mit den Fragen musikalischer Gestaltung und das Training der motorischen Fertigkeiten. Instrumentalunterricht ist deshalb vorzugsweise Einzelunterricht. Gruppenunterricht mit zwei oder mehr Kindern bindet viele Energien: Da sind zum einen die unterschwelligen gruppendynamischen Prozesse, wer der Stärkere oder Bessere ist, wer mehr Zuwendung braucht, wer sie einfordert und wer sie bekommt. Aber auch die musikalische und motorische Entwicklung verläuft selten in einem solchen Gleichklang, daß alle Kinder in gleichem Maße gefordert sind – mit dem Ergebnis, daß die begabteren Kinder sich langweilen und die Lust verlieren, während die schwächeren Schüler sich auf Dauer überfordert fühlen.

Sinnvoll ist Gruppenunterricht als projektgebundenes Arbeiten: wenn es darum geht, gemeinsam zu improvisieren, mit Gleichgesinnten ein Stück einzustudieren, ein gemeinschaftliches Konzertprogramm zu erarbeiten oder um Prüfungsängste und Lampenfieber in den Griff zu bekommen.

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Was Sie als Eltern zu einem guten Gelingen beitragen können


Nehmen Sie das Musizieren Ihres Kindes ernst. Reden Sie niemals abfällig über das Klavierspielen, auch wenn es sich für ihre Ohren bisweilen schrecklich anhört. Kinder besitzen ein feines Gespür für die Wortwahl und können sehr verletzt sein, wenn ihr Tun abschätzig als "gekratze" bezeichnet wird.

Ermuntern Sie Ihr Kind zum Spielen, auch wenn es mal keine Lust hat. Machen Sie ihm Mut, wenn es auf Schwierigkeiten stößt und aufgeben will. Vermitteln Sie ihm das Gefühl, daß es sich lohnt, durchzuhalten und Widerstände zu überwinden. Aber üben sie keinen Druck aus: Vermeiden Sie Fragen wie: "Hast Du heute schon geübt?" Fragen Sie lieber "Willst Du nicht noch ein wenig Geige spielen?" Begriffe wie "üben" haben immer einen negativen Beigeschmack – sie klingen nach Mühsal, Schweiß und Tränen und Entbehrung. Sicherlich muß man manche Stellen gesondert "üben", damit sie leicht von der Hand gehen, aber es ist lernpsychologisch unklug, das Musizieren generell mit dem Wort "Üben" zu belegen.

Nehmen Sie sich Zeit, Ihrem Kind zuzuhören. Bitten Sie Ihr Kind, Ihnen etwas vorzuspielen, aber zwingen Sie es nicht dazu. Sparen Sie nicht mit Lob, aber bleiben Sie dabei ehrlich. Kinder wissen sehr genau, wo ihre Schwächen liegen. Seien Sie zurückhaltend mit Werturteilen und vermeiden Sie Vergleiche mit Freunden oder Geschwistern.

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Als Erwachsener Geige lernen?


Die Frage, ob es sich für einen erwachsenen Menschen lohnt, das Geigenspielen zu lernen, muß man unbedingt mit ja beantworten! Es gibt genügend Erwachsene, die im Ruhestand beschlossen haben, sich einen alten Kindheitstraum zu erfüllen, und nun mit dem Geigenspielen anfangen. Zu spät ist es nie. Musizieren regt Intellekt und Psyche an, es dient der Entspannung und ist ein kreativer Ausgleich zum Streß des Berufsalltags.

Voraussetzung ist neben der Freude an der Musik vor allem Geduld mit sich selbst und eine gewisse "kindliche" Entdeckerfreude. Auch als Erwachsener kann man nicht direkt mit Paganini beginnen. Es dauert seine Zeit, bis sich die Feinmotorik der Hände entwickelt und die Klangvorstellung sich auf die Finger überträgt.

 

Beratung beim Instrumentenkauf


Auch wenn die scheinbar günstigen Angebote von Ebay + Co zunächst verlockend wirken, ist jedoch der Klang und der Zustand des Instruments entscheidend. Dies kann aber nur beurteilt werden, wenn man es in der Hand hat und darauf spielt. Ein noch so guter Musiker bringt keinen schönen Ton aus einer "Schraddelkiste". Umso schwerer und frustrierender ist es für den Anfänger. Beim Geigenbauer kann man sich verschiedene Instrumente in Ruhe aussuchen und dann auch zu Hause ausprobieren, ohne Kaufzwang. Gute Anfägerinstrumente kann man mit Glück schon ab 700.- Euro bekommen. Mietkauf ist immer möglich.

Zum Ausprobieren kann man sich auch für ca.12-16 € pro Monat beim Geigenbauer ein Instrument leihen.